Hans Krüers ist mit 85 Jahren im Altenheim Am Pixbusch in Odenkirchen verstorben. Einen Namen machte sich Krüers in seiner aktiven Zeit als Marathonläufer mit Bestzeiten unter 2:30 Stunden bei Preussen Krefeld. In den aktuellen deutschen Bestenlisten wären diese Zeiten immer noch weit oben. Preußen Krefeld war einst eine Marathonhochburg unter anderem mit dem Olympiateilnehmer Karl-Heinz „Kalle“ Sievers.
Krüers war für die Preussen Teil des Teams, das bei den Deutschen Marathonmeisterschaften 1969 in Düsseldorf den dritten Platz belegte. Krüers, der für das Vermessungsamt in Mönchengladbach arbeitete, sammelte viele Erfolge bis in die Altersklassen hinein. Es gab in der Region kaum einen Lauf, den er nicht schon einmal gewonnen hatte.
Erst vor 15 Jahren liefen drei junge Läufer eine Marathonstaffel in Waldniel und unterboten mit 2:34,37 Stunden um elf Sekunden den damaligen Rekord des alten Leichtathletik-Kreises Mönchengladbach-Viersen von Krüers.
Dem Kreis hatte er damals zu seinem 70. Geburtstag einen Pokal für den Marathonkreismeister gestiftet. Den bekam aber der 45-jährige Burkhard Backes (Mönchengladbacher LG). Die beiden hatten sich zuvor beim Waldlauftraining getroffen. Krüers ermunterte Backes, den Marathon in Waldniel zu laufen und sagte nachher: „Das ist purer Zufall, dass er nun auch noch der beste Marathonläufer aus dem Kreis Niederrhein-West ist.“
Krüers hielt mit Akribie seine Laufkilometer fest und wandelte sie in einen Spendenbetrag für einen guten Zweck um. Er war Mitbegründer der Leichtathletik-Gemeinschaft Mönchengladbach und organisierte mit Hubert Reuters viele Jahre das Treffen der ehemaligen Langstreckler. Als es mit dem Laufen nicht mehr so klappte, war er Wanderführer beim ortsansässigen Alpenverein und stieg auf das Rennrad um.
Krüers liebte das Tanzen, das er bis zum Einzug ins Altenheim jeden Sonntag pflegte und darüber seine letzte Lebenspartnerin kennenlernte. Seine beiden Töchter und sein Enkelkind schätzten ihn als liebenden Vater. Am 11. Oktober um 11 Uhr ist seine Beisetzung in der Grabeskirche St. Matthias Günhoven.