Zehn Medaillen bei Nordrhein-Crossmeisterschaften

Athletinnen und Athleten der Mönchengladbacher LG erkämpften sich bei den Nordrhein-Crossmeisterschaften des Leichtathletik-Verbands Nordrhein zehn Medaillen-Ränge.

(ri) Das Wetter – mit nieselndem Dauerregen – war echt mies an diesem ersten Adventssonntag in Sonsbeck. Was aber zur Natur der Disziplin Crosslauf gar nicht schlecht passte, geht es hier doch generell um Laufbedingungen, die mit Absicht hohe technische und lauflogistisch nicht gerade ergonomiegerechte Anforderungen stellen. Also wunderten sich die meisten gemeldeten Teilnehmer der Nordrhein-Crossmeisterschaften 2018 nicht allzu sehr, dass sie auf beinahe dem gesamten, rund 1500 Meter messenden Parcours auf der Ackerwiesenfläche am Willy-Lemkens-Sportpark von Sonsbeck (bei Xanten) immer wieder tief mit ihren dornenbewehrten Spikeseinsanken. „Es ist der pure Matsch, der Fuß findet keinen Halt, man hat ständig das Gefühl, dass der Schlamm einem die Schuhe auszieht, und man muss alle Konzentration darauf verwenden nicht in den Fußgelenken umzuschlagen“, zog Sophie Kaufmann kurz nach ihrem Rennen (vier Runden, ca. 6050 Meter) erste Bilanz. 

Die erfolgreiche Läuferin der Mönchengladbacher LG konnte am Wettkampftag ihren 26. Geburtstag begehen. Insofern hatte Sophie doppelten, nein dreifachen Grund zur Freude, denn sie sicherte sich in der Frauen-Hauptklasse mit 28:34 Minuten den ersten Platz. Und zusammen mit Sonja Beba (31:37 Minuten) und Franziska Weiss (31:59 Minuten) gewann Sophie Kaufmann in dieser Altersklasse auch Gold in der Mannschaftswertung.

Zuvor hatten drei Männer der Hauptklasse, dazu einer in der AK 30 sowie einer in der AK 35 beim ersten Start der Cross-Meisterschaften die neunteilige Laufserie mit der Langstrecke eröffnet. Rund 9050 Meter waren in sechs Runden zu meistern. Dabei störte nicht allein der tiefe, morastige Boden, auch die zahlreichen Stroh-Querriegel unterbrachen immer wieder den natürlichen Lauffluss. In der AK 30 erlief Sebastian Anstöß in 42:53 Minuten Platz 2, sein Vereinskamerad Diego Fort (M35) war elf Sekunden schneller (42:42 Minuten), schaffte in seiner AK allerdings nur Platz 3. Gold in der Mannschaftswertung der Hauptklasse sichertensich Sven Eckers (36:12), Sebastian Risko (37:20) und Michael Claßen (37:26) mit diesen guten Ergebnissen gegen äußerst starke Konkurrenz. 

Im Lauf 7, der mit drei Runden die Gesamtdistanz von etwa 4550 Metern aufbot, waren neben Adam Rajter (M40, Platz 5 in 20:52 Minuten) vor allem die reiferen Senioren erfolgreich. In der AK 65 gelangte Dirk Richerdt nach 23:06 Minuten vor Vereinskamerad Johann Höfker (23:37 Minuten) ins Ziel. Die Hoffnung, mit einem dritten AK-Vertreter auch die Mannschaftwertung für die LG Mönchengladbach zu gewinnen, wurde indes verfehlt. „Es hatten ursprünglich deutlich mehr Läufer gemeldet, doch sechs haben vor dem Rennen wieder abgesagt“, berichtet LGM-Trainerin Käthe Link. Krankheit bzw. unabweisbare persönliche Gründe machten so manche hochfliegende Pläne zunichte. 

Diese veränderte Sachlage beeinträchtigte zum Beispiel W50-Seniorin Ulrike Wefers. Sie war für ein Dreierteam (W 40/45) im 3050 Meter langen Schlusslauf der Crossmeisterschaft gemeldet und daher in die AK 45 eingruppiert. Doch eine derbeiden Laufkameradinnen hatte krankheitshalber abgesagt. Katja Kanditt (W 40) nahm die Anstrengung auf sich und finishte das Rennen, nachdem sie am Vormittag bereits einen Wettkampf in Leverkusen gemeistert hatte. Obwohl Ulrikenunmehr als Einzelläuferin in der W 45 starten musste, konnte sie immerhin Bronze erringen. Mit ihrer Zielzeit 15:12 Minuten hätte sie freilich in ihrer regulären Altersklasse (W 50) sogar die Silbermedaille gewonnen.

Ein besonderes Lob jenseits von Medaillen und Urkunden gebührt Trainerin Käthe Link. Sie kümmerte sich vom Morgen bis zum späten Nachmittag um jeden Athleten und jede Athletin. Teilte die Startnummern aus, gab letzte wertvolle Einlauf-Tipps, feuerte die Läufer/innen an, jubelte im Ziel mit oder tröstete. Und musste wegen des Dauerregens dreimal die Kleidung wechseln, um einer ausgewachsenen Erkältung zu entgehen. „Aber auch das gehört zum Crosslauf“, sagte Käthe achselzuckend. Und setzte einfach ihr sonnigstes Lächeln auf.