Als Tobias Schäfer auf der Matte landete, riss er sich die Hände vor das Gesicht. Und er fluchte. Aus den Boxen dröhnte der Party Hit “Where them girls at” des DJs David Guetta. Die Zuschauer aber jubelten dem Stabhochspringer zu. denn die Latte blieb in 4,63 Metern Höhe dort, wo sie bleiben sollte. Der Mönchengladbacher übersprang die Höhe gestern beim Stabhochspringen beim Rheydter Turmfest fast sogar locker. Trotzdem war er nicht zufrieden mit dem geglückten Versuch. Vielleicht ahnte er schon bei der Landung, dass es an diesem Sonntag sein letzter sein sollte.
Zweiter beim “Turmspringen”
Das Rheydter “Turmspringen” im Rahmen des Turmfestes gestern war Schäfers Heimspiel. Er hatte den publikumswirksamen Wettkampf organisiert. Zweiter wurde der Stabhochspringer der LG Mönchengladbach. Bei 4,63 Metern war für ihn Schluss. Damit blieb der 24-Jährige acht Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung, die er vor 14 Tagen in WEsel aufgestellt hatte. Schäfer hatte, wie alle anderen Springer auch, Probleme mit den Bedingungen. Der heftige und oft wechselnde Wind verhinderte einen Wettbewerb mit vielen Bestleistungen. Dafür war die Stimmung bestens. Jeder Springer startete zu seinem persönlichen Lieblingslied. Mehrere hundert Zuschauer versammelten sich rund um die Anlage.
Vorher hatte Schäfer schon bei 4,43 Meter und 4,53 Meter jeweils drei Versuche gebraucht. “Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn es nicht die fünf Meter geworden sind”, sagt Schäfer. “Ich war seit 6 Uhr hier und habe aufgebaut, das kostet Kraft. Aber die Atmosphäre hier beim Springen ist großartig.” Der Sieger, Dr. Thomas Ritte (Weseler TV), war erst bei 4,63 Meter eingestiegen. Er schaffte auch die 4,83 Meter locker, scheiterte aber in drei Versuchen an 5,01 Meter. Somit blieb er unter seiner Jahresbestleistung, und das Springen generell bei unter fünf Metern. “Bei Wind ist es schwierig, der reißt den Stab rüber. Und bei Gegenwind stimmt der Anlauf häufig nicht”, erklärte Schäfer. Er brach seine letzten beiden Versuche bei 4,73 Meter jeweils ab. Auch mit einem härteren Stab knackte er so seine persönliche Bestleistung nicht.
Am Morgen sprangen bereits die Jugendlichen. Die beiden Mönchengladbacher Tpbias Plum (18 Jahre) und Hendrik Essers (17 Jahre) kamen jeweils auf 3,43 Meter.